Auch wenn ich mich an die Aussicht aus dem Bad noch lange nicht gewöhnt habe, weil sie einfach immer wieder atemberaubende, romantische Ausblicke bietet, so hat es doch etwas ganz besonders exklusives, einem Reh beim Fressen zuzuschauen, während man sich die Zähne putzt. Als ich die Ricke entdeckte, griff ich als erstes zu Kamera und Fernglas. Dann merkte ich, dass sie sich weder durch Geräusche noch durch Krähen stören ließ. Ich zog mir etwas über und ging noch einmal hinaus. Langsam näherte ich mich dem Reh, bis ich auf der gleichen Höhe am Fluss war. Es fraß ganz ohne Scheu und ohne mir Beachtung zu schenken. Wie zauberhaft diese Reinheit und den Frieden der Szenrerie aufzunehmen. Unbeschreiblich der Moment, wie ich am Ufer stand, einen Steinwurf entfernt.
So ging es eine Weile, das Reh fraß sich soweit in die Büsche, bis es nicht mehr zu sehen war. Dass es noch fraß, konnte ich an den wackelnden Ästen sehen. Dann war Stille... als hätte es sich an Ort uns Stelle niedergelassen. Ergriffen und träumend von der Situation, ging ich heim und legte mich ins Bett.
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