Drei Tage Festival ohne auf Reisen zu gehen. Zuhause den Morgen genießen, im Schatten des Pfeifenstrauchs frühstücken. Dabei John Clares Kindheitserinnerungen lesen, die er wunderschön detailiert
und facettenreich wiedergibt. 'Wie mag es für Menschen sein dies zu lesen, ohne zu Wissen um welche Blume oder welches Kraut es geht. Um welche Vogelart, welche Art von Schmetterling. Können sie
die Schönheit der Worte überhaupt visualisieren, gar fühlen?' Sein Geschriebenes nachklingend, streife ich durch den Garten, sehe dies und jenes, das ich soeben im Buch beschrieben fand.
Beobachte eine Hummel, die im Blütenstaub einer Stockrose badet.
Bei Niederschlag schaue ich mir geschützt auf der Terrasse, Gartenbücher an, während die Regentropfen auf das Dach prasseln. Inspirationen sammeln für die Gestaltung des Gartens, den schwarzen
Kater zu Füßen. Wenn es an der Zeit ist, geht es ins Bad zum Aufhübschen.
Das Festival besteht aus drei Hauslängen, vor denen Bierbänke stehen. Der Ausschank findet in einer geöffneten Garage statt. Ein kleiner Laden lässt den Puls höher schlagen, denn dort gibt es
alles was das schwarze Herz begehrt. Der Club, in dem die Konzerte stattfinden, wurde etwas umgebaut und beherbergt wohl die kleinste Bühne der Welt. Ich treffe Bekannte und lerne neue Leute
kennen. Die Bandauswahl ist am Freitag ganz hervorragend, Samstag leider zu elektrolastig.
Nächtliches Heimkommen. Dankbar, dass der Regen für nasse Beete und Kübel sorgte. Schlafen im eigenen Bett, mehr als sonst bei solcherlei Veranstaltungen, weil ich in fremden Betten kaum Schlaf
finde.
Am Sonntag findet verspätet eine Lesung statt. Ein letztes Konzert für mich und ich fahre heim. Dusche die Festivaltage ab und falle ins Bett.
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