Heute empfand ich das starke Bedürfnis eine frisch geschlüpfte Kastanie in die Hand zu nehmen. Doch als ich daran dachte war ich bereits vorbei an den hochgewachsenen Kastanienbäumen. Mein
suchender Blick entdeckte noch manch leere Schale, doch keine dieser glatten, kühlen Handschmeichler, die in ihnen herangewachsen waren. Ich bedauerte mein Verlangen so spät bemerkt zu haben, war
ich doch bereits an einigen am Boden liegenden, wohlgeformten Früchten vorübergegangen. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass noch einige Kastanien von vorangegangenen Spaziergängen auf meinem
Schreibtsich lagen und wollte diese dann mit den Händen betasten und reiben, doch ich wusste, der frische kühle Film würde eingetrocknet sein. Kurz vor Beendigung meiner Mittagspause ging ich
noch durch eine kleine Allee mit weniger großen Kastanienbäumen, die im Frühling rot blühten. Da lag dann auch bald eine kleine glänzende, unförmig braune Kugel direkt vor meinen Füßen. Ich hob
sie auf und fühlte die glatte Schale, wie sie sich in meine Hand schmiegte. Sie sollte mich den Rest des Weges, verborgen in meiner Hand, zum Büro begleiten und fand alsdann einen Platz neben den
anderen Kastanien.
Das Grüne im Hintergrund ist die Frucht eines Orangenmilchbaumes. Sie entwickelt einen bezaubernden Duft der Orangen gleicht.
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