Mein Weg führte durch Felder, vorbei an einem kleinen Bach, den wunderschöne Kopfweiden säumten. In der Ferne sah ich, dass die Bäume auf den Hügeln, weiß gefrostet dastanden. Dort oben war es wohl so kalt, dass sich der Nebel an den Ästen festsetzte.
Als ich mich dem Wald näherte hörte ich ein Rauschen, das einem mittleren Regen glich oder dem eines kleinen Flusses. So wie es sich damals anhörte, wenn ich in meinem Garten arbeitete und die sanft fließende Sieg das Gefälle passierte. Das letzte steile Stück des Weges bewältigend, erkannte ich bei Eintritt des Waldes, was das Geräusch ausmachte.
Aus den Baumkronen tropfte der tauende Nebel herab. Umso mehr, je tiefer ich in den dichten Wald hineinkam, gleich eines sanften Regens. Fast kam es mir vor, als würde der Wald für mich weinen. Mir war bis dahin nicht bewusst, dass sich eine gewisse Traurigkeit in mir breit gemacht hatte. Trotzdem genoss ich die mit Moos und Flechten behafteten Bäume sowie die vermoosten Steinbrocken entlang des Weges, die dem Wald zu etwas grün verhalfen. Das Mausoleum, von dem ich in der Vergangenheit bereits einmal an einem anderen Ort geschrieben hatte, vermochte mich heute nicht zu verzücken.
Doch war ich sehr angetan, von getautem Nebel nass geregnet worden zu sein.
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